Marrakesch

Die Straße von Gibraltar - wenn man so nah am anderen Kontinent ist, dann will man auch diesen letzten kleinen Schritt in eine andere Welt noch machen. Nun, wir (Anja, eine andere Erasmusianerin und ich) sind geflogen und die Fotos der Meerenge sind nicht besonders gut geworden. Unsere erste Station in Marrocko war Marrakesch. Das Abenteuer geht direkt am Bahnhof los. Unzählige Taxifahrer und sonstige Menschen stürzen auf einen ein, um zu helfen. Es ist nicht leicht da zu wehren um einfach nur zu Fuß in die Stadt zu gehen. Auf dem gesamten Weg wird man angesprochen, kein Wunder wenn man als Touri zu erkennen ist. In der Altstadt wird es dann nochmal schlimmer. Am Rand der Straße wird man in die Geschäfte eingeladen und in der Mitte der Straße bieten sich Führer an. Es ist unmöglich einfach nur in den Stadtplan zu schauen. Nach einigen Stunden, immernoch mit Gepäck haben wir nur noch Hunger und erliegen der Versuchung einem Führer zu sagen, dass wir etwas essen wollen. Einverstanden, wir folgen ihm. Jetzt geht alles viel zu schnell. Mitten auf einem Platz vertraut er uns einem anderen Führer an und es geht weiter durch die Gassen. Wir können kaum sagen was wir eigentlich essen wollen und schon sollen wir einem Jungen folgen, der sich noch schneller durch die Menge bewegt aber immer wieder auf uns wartet. Es scheinen sich alle Einheimischen zu kennen, zumindest die Führer, wir sind in einem dichten Netz und alle passen auf, dass wir nicht entwischen. Endlich öffnet sich vor uns der große Platz: Jemaa el Fna. Unzählige kleine Stände mit frisch gepresstem Orangensaft für umgerechnet 30 Cent, Datteln, Feigen und sonstigen Knabbereien und im Zentrum in Strassen angeordnet die Stände mit Essen. Alle bieten sie uns das beste, günstigste, reichhaltigste Essen an, wir schauen uns erstmal um und entscheiden uns dann für einen weniger touristischen Stand mit sympathischen Köchen. Wir wir wissen zwar nicht genau was wir essen, aber es schmeckt und die Atmosphäre ist sehr nett. Überall brodelt und dampft es, im Hintergrund hören wir die Trommeln und wir versuchen uns in vier bis fünf Sprachen zu unterhalten. Wir werden nicht mehr getrieben und gezerrt, der Trubel zieht an uns vorüber.
Als wir gehen fängt es wieder von vorne an. Aber wir wollen unser Hotel alleine finden. Obwohl wir nein sagen laufen uns die Jungs mit dem Karren für das Gepäck hinterher. Wir schaffen es auch so - oder vielleicht trotzdem... Der erste Versuch ist ein nettes kleines Hotel. Wir wollen das Zimmer aber wissen nciht genau was wir sagen sollen. Die sprachliche Barriere legt unser Gegenüber wohl als Zögern aus und geht gleich mal mit dem Preis runter. Aber Handeln ist ein anderes Thema. Wir werfen nur unser Gepäck ab und stürzen uns wieder in das nächtliche Getümmel. Bald entdecken wir auch die Dachterasse. Von hier aus den Platz zu beobachten ist viel entspannter. Man ist allein, aber das Leben spürt man trotzdem. Ich bin begeistert, als ich realisiere, dass ich in Marrocko bin.

Jemaa-el-Fna

Die nächsten Tage geht es tiefer in die Medina, die Altstadt. Enge Gassen, keine Autos aber viele viele Geschäfte. Erst später merken wir, dass es in Marrakesch viel zu touristisch ist, trotzdem faszinierend.

Medina

Zwischen all den Läden sind die Sehenswürdigkeiten versteckt. Außen unscheinbar aber innen sehr prächtig geschmückt. In Holz Stein und Fliesen zeigen sich die vielen Muster und Strukturen, die aus jeder Entfernung, aus jedem Blickwinkel anders wirken. Die Paläste wirken durch die Fliesen etwas kühl, aber es ist ja auch Winter und ich froh, dass ich meine Winterjacke dabei habe. Im Sommer könnte mir so ein Innenhof eines Palastes schon gefallen.

Palacio-de-la-Bahia

Und mit den Verzierungen kann man sich ewig beschäftigen. Nur Arabisch müsste man dann noch lernen. Überall stehen Koranverse.

arabisch

Es ist schon eine andere Welt. Nicht nur die Sprache, Die Musik, das Essen und die Architektur, Auch zeitlich fühlt man sich etwas zurückversetzt. Es mag an der traditionellen Kleidung liegen, die man noch häufig sieht, an der Einfachheit der Verhältnisse, an den alten Bauwerken hier in der Altstadt, am Eselskarren oder an den vielen Störchen, die ich in dieser Vielzahl noch auf keinem deutschen Stadttor gesehen habe.

Bab-Agnaou

Ich habe soviele Eindrücke im Kopf und so viel Bilder auf dem Rechner, dass ich erstmal eine Pause mache. Aber 6 von 8 Tagen Marrocko fehlen noch.

Bis bald
Stefan

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